Barbara Steffens (Grüne), NRW-Gesundheitsministerin, kritisiert die Reform der Pflegeausbildung und ist gegen die gemeinsame Ausbildung von Kinderkranken- und Altenpflege!
Datum: Mittwoch, dem 23. Dezember 2015
Thema: Gesundheit News


Barbara Steffens zur Reform der Pflegeausbildung:

Osnabrück (ots) - Die Pflegeausbildung droht aus Sicht der nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) zu zerfasern.

In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte Steffens, es sei richtig, eine Weiterentwicklung anzugehen.

Sie halte es jedoch für "grob fahrlässig", den Ausbildungsstrang der Kinderkrankenpflege mit der Alten- und Krankenpflege zu verbinden.

Steffens sprach sich zwar für eine engere Vernetzung der Fachbereiche aus, kritisierte jedoch die Umsetzung im Haus von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU).

In seinem 113 Seiten umfassenden Entwurf zur Reform der Pflegeausbildung sieht Steffens "ein hohes Risiko", weil eine Abschätzung der Folgen fehle.

Steffens warnte vor einer Abwanderung der ambulanten Pflegedienste aus dem Ausbildungssystem: "Wenn die Ausbildung für die Pflegedienste künftig deutlich teurer wird, weil sie rund ein Viertel der Kosten nicht mehr refinanzieren können, bricht uns der ambulante Bereich als Ausbildungsbetrieb weg."

Viele Pflegebedürftige lebten in ihrer eigenen Wohnung, deshalb habe gerade der Ausbau der ambulanten Angebote Vorrang. Wenn jene Betriebe nicht länger ausbildeten, wäre das "ein nicht zu verkraftender Verlust".

Überdies äußerte die NRW-Gesundheitsministerin Zweifel an den Ausbildungsinhalten.

Für die Kinderkrankenpflege sieht Steffens in dem Entwurf "viel zu wenig Stunden" angesetzt.

Wenn Pflegeschüler in diesem Bereich nicht mehr vertiefend ausgebildet würden, seien am Ende "für Kinderkliniken keine Pflegefachkräfte mehr auf dem Markt", warnte die Grünen-Politikerin.

In der Praxis nutze die Altenpflege der Kinderkrankenpflege wenig. Deshalb könne man "nicht alles in einen Topf werfen", so Steffens. "Kinder sind eben keine kleinen Erwachsenen."

Sie rechne damit, "dass unsere Ausbildungszahlen rapide nach unten gehen, wenn wir die Pflegeausbildung so wie derzeit vom Bund geplant generalisieren".

Steffens verwies auf die Bevölkerungsentwicklung und den zunehmenden Bedarf an medizinischer Versorgung.

"Diejenigen, die wir heute ausbilden, werden auf dem Höhepunkt des demografischen Wandels am Bett stehen", sagte sie.

Bis 2050 erwartet die Ministerin im Kabinett von Regierungschefin Hannelore Kraft (SPD) eine Verdopplung der Pflegebedürftigen.

"Wenn wir heute weniger ausbilden, werden wir das nie wieder kompensieren können." Deshalb wünsche sich Steffens "mehr Sorgfalt und Verantwortung von der Bundesregierung".

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/58964/3209442, Autor siehe obiger Artikel.

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Barbara Steffens zur Reform der Pflegeausbildung:

Osnabrück (ots) - Die Pflegeausbildung droht aus Sicht der nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) zu zerfasern.

In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte Steffens, es sei richtig, eine Weiterentwicklung anzugehen.

Sie halte es jedoch für "grob fahrlässig", den Ausbildungsstrang der Kinderkrankenpflege mit der Alten- und Krankenpflege zu verbinden.

Steffens sprach sich zwar für eine engere Vernetzung der Fachbereiche aus, kritisierte jedoch die Umsetzung im Haus von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU).

In seinem 113 Seiten umfassenden Entwurf zur Reform der Pflegeausbildung sieht Steffens "ein hohes Risiko", weil eine Abschätzung der Folgen fehle.

Steffens warnte vor einer Abwanderung der ambulanten Pflegedienste aus dem Ausbildungssystem: "Wenn die Ausbildung für die Pflegedienste künftig deutlich teurer wird, weil sie rund ein Viertel der Kosten nicht mehr refinanzieren können, bricht uns der ambulante Bereich als Ausbildungsbetrieb weg."

Viele Pflegebedürftige lebten in ihrer eigenen Wohnung, deshalb habe gerade der Ausbau der ambulanten Angebote Vorrang. Wenn jene Betriebe nicht länger ausbildeten, wäre das "ein nicht zu verkraftender Verlust".

Überdies äußerte die NRW-Gesundheitsministerin Zweifel an den Ausbildungsinhalten.

Für die Kinderkrankenpflege sieht Steffens in dem Entwurf "viel zu wenig Stunden" angesetzt.

Wenn Pflegeschüler in diesem Bereich nicht mehr vertiefend ausgebildet würden, seien am Ende "für Kinderkliniken keine Pflegefachkräfte mehr auf dem Markt", warnte die Grünen-Politikerin.

In der Praxis nutze die Altenpflege der Kinderkrankenpflege wenig. Deshalb könne man "nicht alles in einen Topf werfen", so Steffens. "Kinder sind eben keine kleinen Erwachsenen."

Sie rechne damit, "dass unsere Ausbildungszahlen rapide nach unten gehen, wenn wir die Pflegeausbildung so wie derzeit vom Bund geplant generalisieren".

Steffens verwies auf die Bevölkerungsentwicklung und den zunehmenden Bedarf an medizinischer Versorgung.

"Diejenigen, die wir heute ausbilden, werden auf dem Höhepunkt des demografischen Wandels am Bett stehen", sagte sie.

Bis 2050 erwartet die Ministerin im Kabinett von Regierungschefin Hannelore Kraft (SPD) eine Verdopplung der Pflegebedürftigen.

"Wenn wir heute weniger ausbilden, werden wir das nie wieder kompensieren können." Deshalb wünsche sich Steffens "mehr Sorgfalt und Verantwortung von der Bundesregierung".

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Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/58964/3209442, Autor siehe obiger Artikel.

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