Viele verschiedene K.-o.-Mittel in Umlauf
Datum: Mittwoch, dem 15. Januar 2020
Thema: Gesundheit Infos


Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die bei Sexualdelikten am häufigsten verwendeten K.-o.-Mittel, auf Grundlage einer Übersichtsarbeit, die 2009 im deutschen Ärzteblatt erschienen ist. In den Medien ist oft nur von GHB und GBL die Rede, doch diese sind bei weitem nicht die einzigen Wirkstoffe, die in der Lage sind, eine Person außer Gefecht zu setzen. Schon die Bezeichnung als „K.-o.-Tropfen“ führt in die Irre, denn es kommen nicht nur flüssige Stoffe zum Einsatz.

Viele der Substanzen, die als K.-o.-Mittel missbraucht werden, kommen in der Medizin als Schmerz-, Schlaf- oder Beruhigungsmittel zum Einsatz. Andere werden als Partydrogen genutzt. Ihre Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie in entsprechend hoher Dosierung zu einem Rausch führen, der die Fähigkeit zum Erkennen und Abwehren von Gefahren außer Kraft setzt. Oft kommt es auch zu ausgedehnten Gedächtnislücken. Heimlich in ein Getränk gemischt, setzen sie das Opfer so zuverlässig außer Gefecht wie der gezielte Faustschlag eines Profiboxers – ein sprichwörtliches „knock out“.

Die mit Abstand am häufigsten nachgewiesene Substanz ist bei Sexualdelikten der Alkohol, gefolgt von Cannabis und Kokain. Man geht davon aus, dass deren Konsum meist freiwillig erfolgt. In etwa 2 % der Fälle sind jedoch unfreiwillig eingenommene Wirkstoffe im Spiel, allen voran Benzodiazepine. GHB wird in Europa nur relativ selten mit Sicherheit erkannt. Weil es aber sehr schnell vom Körper abgebaut wird, ist mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen.

Benzodiazepine machen müde, wirken entspannend und lösen Ängste. In hoher Dosierung schränken sie die Kritikfähigkeit und die Wahrnehmung von Gefahren ein. Gleichzeitig machen sie schlaff und kraftlos. Am nächsten Tag können sich die Opfer oft an nichts mehr erinnern.

Ein klassisches K.-o.-Mittel aus dieser Gruppe ist Flunitrazepam (Rohypnol), das sich in Flüssigkeiten restlos auflöst und schon in geringer Dosierung eine enorme Wirkung zeigt. Aufgrund des häufigen Missbrauchs sind den heute erhältlichen Zubereitungen ein blauer Farbstoff und eine bittere Substanz beigemengt, die das heimliche Verabreichen zumindest erschweren. Außerdem ist ein BtM-Rezept erforderlich.

Weiterhin mit einem normalen Rezept erhältlich ist Diazepam (Valium, Faustan, Valocordin), eines der am häufigsten verschriebenen Medikamente aus dieser Gruppe. Diazepam gibt es auch in flüssiger Form. Der Geschmack ist unauffällig und wird von alkoholischen Getränken vollständig überdeckt.

Die meisten Benzodiazepine sind mehrere Tage im Blut nachweisbar.

Schlafmittel wie Zopiclon, Zolpidem und Zaleplon („Z-Drugs“) sind in Struktur und Wirkung den oben genannten Benzodiazepinen sehr ähnlich. Sie machen ebenso benommen und führen zu Gedächtnislücken, haben aber im Vergleich eine eher kurze Halbwertszeit und sind daher schwerer nachzuweisen.

GHB wirkt, ebenso wie sein chemischer Vorläufer GBL, in niedriger Dosierung stimulierend und sozial öffnend, in höheren Mengen aber wie ein Schlafmittel. Gefährlich ist die Kombination von GHB mit Alkohol und anderen Drogen. Höhere Dosen können zu einem komatösen Zustand und bei starker Überdosierung zum Tode führen.

GHB und GBL werden vom Körper innerhalb kürzester Zeit restlos abgebaut, das Zeitfenster für einen Nachweis ist also sehr klein.

Ketamin kommt in der Medizin unter anderem als Narkosemittel zum Einsatz, ist aber auch als Droge verbreitet. Schon kleine Mengen verändern das Bewusstsein, führen zu dissoziativen Zuständen und setzen – als K.-o.-Mittel verwendet – das Opfer restlos außer Gefecht.

Neben den oben genannten gibt es noch eine Reihe von ca. 100 weiteren Substanzen, die sich theoretisch als K.-o.-Mittel eignen, in der Praxis aber nur selten zur Anwendung kommen. Dazu zählen unter anderem Anticholinerga wie Scopolamin und Atropin, Antihistaminika der ersten Generation wie Diphenhydramin und Promethazin oder Muskelrelaxanzien wie Carisoprodol oder Cyclobenzaprin.

In der Partyszene spielen außerdem flüchtige Substanzen wie die sogenannten „Poppers“ eine Rolle, die sich aber aufgrund der kurzen Wirkung kaum noch als K.-o.-Mittel missbrauchen lassen.

Kommerziell angebotene Teststreifen zum Nachweis von K.-o.-Mitteln in Getränken erkennen meist nur die in den Medien am häufigsten erwähnte Substanz GHB. Aufgrund der Vielzahl an chemischen Verbindungen ist die Realisierung eines „One-in-all“-Tests kaum zu erwarten.

Unabhängig von der verwendeten Substanz haben sich jedoch die Standardregeln für einen sicheren Party-Abend in der Praxis bewährt: Keine offenen Getränke annehmen (vor allem nicht von Fremden), das eigene Glas nicht aus den Augen lassen und bei Verdacht sofort Freunde, Bekannte oder das Personal ansprechen.

Quelle: Die häufigsten K.-o.-Mittel - kotropfen-aufgedeckt.org

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